Das Potenzial der geteilten Mobilität freisetzen

Wie die Mobilitätsinfrastruktur neu organisiert werden kann

Main Stage 2021: Zusammenfassung der Keynote

Das Schweizer Taschenmesser des Transports

Da etwa 30% aller Treibhausgasemissionen auf den Individualverkehr entfallen, ist dies offensichtlich ein Bereich, in dem Änderungen vorgenommen werden müssen. Sandra Phillips glaubt, dass die Antwort auf dieses Problem die gemeinsame Mobilität ist. Idealerweise sollte es nur ein Werkzeug für alles geben, was du brauchst, um dich fortzubewegen. Das könnte zum Beispiel in Form einer App oder einer Fahrkarte sein.

Umverteilung der Infrastruktur, um sie nachhaltiger zu machen

Phillips nutzt die Stadt Vancouver als positives Beispiel für die Umsetzung von Veränderungen in ihrer Infrastruktur und die Einführung von geteilter Mobilität. Geteilte Mobilität gibt den Nutzer:innen die gleiche Freiheit wie ein eigenes Auto, wann immer sie es brauchen. In den meisten Fällen, in denen die geteilte Mobilität nicht funktioniert hat, war die Infrastruktur einfach noch nicht bereit dafür. In einigen Fällen bot die Infrastruktur einfach keine Sicherheit.

Weniger Autos auf der Straße

Die Stadt hat ihre Parkplätze erfolgreich so umgestaltet, dass sie für Shared Cars besser zugänglich sind. In Vancouver können Nutzer:innen von Shared Cars in Bewohner:innenparkzonen und an Parkuhren kostenlos parken. Das hat zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen von 7.500 im Jahr 2010 auf heute über 200.000 geführt. Ein Viertel der Nutzerinnen und Nutzer ist sogar eines ihrer Autos losgeworden, wodurch 50.000 Autos weniger auf der Straße stehen. 40% aller Mitglieder haben ganz auf den Kauf eines Autos verzichtet. Das sind insgesamt 80.000 Autos weniger auf der Straße¹. Die Stadt Vancouver hat auch mit einer Fahrkarte für geteilte Mobilität experimentiert².

Fazit

Phillips ist der Meinung, dass die Nutzer:innen kommen und sich anpassen werden, wenn die Infrastruktur umgewidmet wird. Der Wechsel zur geteilten Mobilität muss für die Menschen einfacher, attraktiver, sozialer und zeitgemäßer werden. Wenn die Städte dies erreichen, kann das persönliche Auto der Vergangenheit angehören.

SANDRA PHILIPS

Sandra Phillips ist preisgekrönte Expertin für geteilte Mobilität und Gründerin/CEO der kanadischen Beratungsagentur "movmi". Als Architektin für geteilte Mobilität will Sandra Phillips bessere und nachhaltige Verkehrssysteme auf der ganzen Welt schaffen, indem sie den öffentlichen Nahverkehr mit geteilter Mobilität verbindet. Ihre Leidenschaft für den Aufbau von Gemeinschaften treibt sie an, innovative Lösungen für die Zukunft zu schaffen.

Mehr lesen

Sieh dir die ganze Keynote hier an: https://www.youtube.com/watch?v=JMZYYOpViwA&t=96s 

Mehr über Philipps erfährst du hier: https://www.youtube.com/watch?v=2qaWTeJ_AFY

¹ Stadt Vancouver, 2021; Vancity Carshare Report, 2017

² Pilotbericht zur geteilten Mobilität, 2020

 

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